Hundesuchhilfe Ostfriesland e.V.
So sehr wir uns über jedes Happy End freuen – leider können wir nicht alle Hunde lebend zurück nach Hause bringen.
Auch sie haben einen Platz bei uns: in unseren Herzen, in unseren Erinnerungen und hier auf dieser Seite. Mit diesem Gedenkbereich möchten wir zeigen, dass keiner dieser Hunde vergessen wird. Jeder von ihnen war einzigartig und geliebt – und auch ihr Weg verdient es, gesehen zu werden.
„I will look at the stars every night
In hope, I will find you there“
Die Befürchtung dass Emma etwas zugestoßen ist, hat sich bewahrheitet.
Alle Mühe war vergebens…
Wir möchten uns bei Lilly Spürnase / Pettrailer Nordwest bedanken, die am getrailt haben. Die Suchhunde zogen zu den Teichen, woraufhin uns die Kitzrettung-Moormerland e.V. in den folgenden Tagen so toll zur Seite stand. Und die Wasseroberfläche und Umgebung immer wieder abflog.
Ein ganz großer Dank an Sarah und Jochen.
Auch danach standen die zwei sofort bereit, als ich um Hilfe bat.
Die nahegelegenen Bahngleise hatten uns von Anfang an Bauchschmerzen bereitet.
Aber es war kein Unfall gemeldet und dass was man ablaufen und einsehen konnte ohne in den gefährlichen Nahbereich zu kommen, wurde abgesucht.
Einem Lokführer ging Emma nicht aus dem Kopf und er schaute in dem Bereich ganz besonders auf die Gleise und entdeckte sie heute im Gleisbett 😓
Da wir den genauen Standort hatten, durfte Emma nach Absprache mit der Bundespolizei und Gleissperrung geborgen werden.
Die Kommunikation mit den Dienststellen in den letzten Tagen war wieder hervorragend.
Wir hatten sehr freundliche und empathische Beamte die sehr bemüht waren uns zu unterstützen 🙏
Unser Herz ist heute schwer, liebe Emma hab eine gute Reise 🕊️
So wie es aussieht, ist sie kurz nach dem entlaufen verunglückt und musste nicht leiden.
Während des Wartens auf die Gleissperrung zeigte sich dieser Regenbogen über dem Gleisbett auf dem Emma lag.
Ein letzter Gruß … 🌈🖤
Selten haben wir so viel geweint, so sehr gehofft obwohl die Zeichen dagegen sprachen, so traurig aufgegeben…
Am Neujahrsabend entlief die kleine alte Hündin. Sie war grade im Garten, als ein verspäteter Böller gezündet wurde.
Imke fand sie nicht mehr und machte sich verzweifelt auf die Suche.
Viele Menschen teilten ihren Aufruf und halfen ihr und am nächsten Tag rief sie auch bei uns an.
Aber manchmal ist man auch so überfordert, dass man nicht realisieren kann, was einem da vorgeschlagen wird.
Wir konnten also erstmal nicht handeln und gaben ihr Zeit.
Am darauffolgenden Tag telefonierten wir nochmal.
Leider bekamen wir so kurzfristig keinen Pettrailer und suchten erstmal so. Erstellten Flyer und was man sonst so macht.
Die Feuerwehr hatte schon Tags zuvor vieles mit der Drohne abgesucht, aber leider nichts gefunden.
Gefühlt ganz Osteel hielt Ausschau nach der kleinen Emma, aber sie war spurlos verschwunden.
Am 04.01. kam dann Frank mit Yuma. Die Spur ging zu den Bahnschienen am Wirdeweg und endete…😔
Wir machten einen Aufruf und fragten bei verschiedenen Stellen um Hilfe.
Eine unfassbare Welle der Hilfsbereitschaft erfasste uns und die verzweifelte Imke.
Anwohner schauten am Morgen von ihren Gärten aus Richtung Gleis.
Imke durfte mit Freunden oft auch selbst schauen.
Alle waren so lieb und hilfsbereit.
Spaziergänger die dort täglich laufen, achteten vermehrt ob irgendwo was verdächtiges liegt, die Feuerwehr Osteel lief die Strecke ab.
Bahnmitarbeiter sagten Unterstützung zu, der Tier Notruf bot an, die Gleise mit der Drohne abzufliegen, sobald das Wetter geeignet wäre…
Aber keine Emma…🙁
Dann meldete sich am 05.01. jemand, der Emma noch am Neujahrsabend, also direkt nach entlaufen gesehen hatte.
Emma lief aus der Siedlung dort am Kämpeweg über den Bahnübergang Richtung Meeden.
Im ersten Moment dachte sie, dass Emma dort hingehörte, stutzte aber nach ein paar Metern, nur leider sah sie sie dann nicht mehr.
Im Nachhinein machte sie sich bittere Vorwürfe.
Ich telefonierte mit Anja, ob sie dort ihre Hunde ansetzen könnten?
Die Rechnung zahlen wir, das Team sagt sofort ja. Imke wollen wir nicht noch mehr zumuten.
Ein kleiner Funken Hoffnung den wir uns erlaubten…
Anja und Dietmar sagten zu.
Am 06.01. startete als erstes Lilly.
Nach einem kurzen Schlenker läuft sie zielstrebig den Weg weiter in die Meeden.
Mein Verstand sagt mir, dass die Zeichen trotzdem schlecht stehen.
Mein Herz flüstert leise, dass es doch mein Geburtstag ist, ein guter Tag für ein Wunder 🙏
Lilly fängt nach einiger Zeit an zu kaspern und meidet…
Bamm, als Dietmar mir erklärt dass sie ihr Meideverhalten gezeigt hat, weiß ich schon was das heißt, dass es heute kein Wunder gibt 😔
Zu oft habe ich schon mit Anja darüber gesprochen, Lilly meidet totes Tier. Sie hat was gespürt.
So ganz will die Hoffnung trotzdem nicht aufgeben, vielleicht ja ein anderes totes Tier?
Falco wird angesetzt und zieht weiter.
Hinter der Solaranlage hat er dann keine Spur mehr. Die Kanäle sind durch den vielen Regen voll.
Es ist mittlerweile dunkel, seit Stunden suchen wir.
Die Realität haut uns ins Gesicht. Müde und durchgefroren stehen wir in der Kälte und weinen zusammen mit Imke..
Seit Tagen versucht sie alles erdenkliche um ihre Emma zu finden.
Wir alle hatten heimlich auf ein Wunder gehofft.
Die nächsten Tage Flyern wir trotzdem noch weiter.
Freitag bekommen wir dann plötzlich eine Nachricht.
Emma liegt tot nahe an einem Weg.
Wir fahren sofort hin, wollen nicht dass Imke sie so findet.
Behutsam packen wir sie ein.
Wir dürfen sie erstmal zu Andrea vom Kleintierfriedhof Südbrookmerland bringen, die sich liebevoll kümmert.
Damit Imke Zeit zum verarbeiten hat.
Da wo sie gefunden wurde, lag sie nicht die ganze Zeit. Sie ist aber definitiv schon länger tot gewesen. Wahrscheinlich zeitnah nach dem entlaufen.
Genau in dem Bereich, vor dem Lilly gemieden hat und hinter dem Falco abgebrochen hat.
An der Stelle, wo sie jetzt lag, wurde sie abgelegt.
Beziehungsweise deutet alles darauf hin, dass sie von einem Tier dorthin geschleppt wurde. Und das mag vielleicht im ersten Moment grausam klingen, ist es aber nicht!!
Auch wenn ich meist rational bin, ist es manchmal schöner, an Zeichen zu glauben.
An Wunder, die kleinen und die großen…
Und deshalb bin ich absolut sicher, dass sie von einem Tier dorthin gebracht wurde, damit sie gefunden wird und heim zu Imke kann.
Damit die beiden Abschied nehmen können…
Jetzt darfst du gehen kleine Emma…
Ruhe in Frieden ❤️
Ich muss das jetzt schreiben.
Vielleicht um es selbst zu verarbeiten, weil ich wieder Nachts wach liege.
Vielleicht um ihm ein Andenken zu wahren.
Vielleicht um andere zu warnen.
Vielleicht von allem etwas…
Rudi war ein 10 Monate alter Yorkshire Terrier.
Er wurde unendlich geliebt.
Die Silvesternacht verbrachte er mit seinen Besitzern bei Freunden. Hier war er schon oft gewesen.
Hier hatte er schon oft mit seinem Hundekumpel im eingezäunten Garten gespielt.
So auch an Silvester.
Um Mitternacht gingen alle raus auf die Terrasse, die Hunde liefen im Garten.
Der Hund der Freunde kam wieder rein, Rudi nicht.
Er war verschwunden.
Ab hier begann die tagelange verzweifelte Suche nach dem kleinen Kerl.
Am Abend des 1. Januars rief mich Rudis Frauchen an.
Wir brachten erstmal etwas Ruhe vor Ort rein, damit er zurück kommen kann.
Am nächsten Tag hingen schon die ersten Flyer, am Abend wusste wirklich jeder wer Rudi war und dass er schmerzlich vermisst wurde.
Leider meldete sich niemand, der ihn gesehen hatte. Wir hofften noch, dass er zum Entlaufort zurück kommen würde, wir ahnten da noch nicht dass er nie wieder zurück kommen würde.
Am 3.1. kam dann Frank mit Yuma.
(Tiersicherungsdienst Frank Weisskirchen)
Alle unsere Maßnahmen und die Suche der Familie waren erfolglos geblieben.
Yuma lief konzentriert los und verfolgte Rudis Spur.
Er lief an der alten Ziegelei vorbei, durch die Fluttore und in den überfluteten Hafen.
Er lief sogar ins Wasser und schaute aufs Meer.
Er lief nochmal rechts und links ein Stück hoch, zurück zur Ziegelei und gab uns zu verstehen dass wir nun fertig sind.
Direkt vor den Fluttoren ist die Ziegelei, voller Verstecke, ein riesiges Gelände.
Oh was haben wir gehofft dass er da Zuflucht gefunden hat und Yuma deshalb hier endet.
Wir alle wurden bitter enttäuscht 😞
Futterstellen wurden eingerichtet, Kameras aufgehängt und alle gingen voller Hoffnung nach Hause.
Ganz besonders Rudis Besitzer.
Aber nichts…
Am nächsten Tag kam die Tierrettung Emsland und flog die Ziegelei ab.
Sie mussten uns enttäuschen.
Rudi hielt sich hier definitiv nicht auf.
Ein Teammitglied blieb noch bei der Ziegelei um neue Spuren zu ziehen.
Als der Anruf kam.
Das Meer hatte Rudi zurück gebracht und an einer Stelle angespült, an der er gefunden werden konnte.
Unser Teammitglied identifizierte ihn und gab traurige Gewissheit.
Rudi war im Hafenbecken ertrunken.
Vermutlich in der Silvesternacht, als er in Panik war.
Rudi hat Silvester nicht überlebt 😞
Zurück bleibt eine trauernde Familie.
Die nicht nur alles erdenkliche getan haben um ihren Hund zurück zu bekommen. Sondern die auch eine Menge einstecken mussten.
Weil es immer noch Leute hier gibt, die Menschen treten die am Boden liegen.
Die sie per Pn oder öffentlich in den Kommentaren attackieren.
Ihr solltet euch in Grund und Boden schämen.
Rudi soll euch warnen!
Selbst ein scheinbar gesicherter Garten ist kein Hindernis.
Bitte passt auf eure Hunde auf!
„Rudi hätte euch geliebt“ dieser Satz bricht mir immer noch das Herz.
Liebe Christine, es tut mir so unfassbar leid!!!🤍
-Everyone you meet is fighting a battle you know nothing about. Be kind- always-
Mach es gut Rudi, wir hätten dich auch sehr gerne kennengelernt 😞🤍✨🕊
Tarscho war einer unserer ersten Fälle. Und einer der traurigsten.
Ein schwarzer Hund mit einem weißen Fleck auf der Brust. Ruhig, treu, sehr auf seinen Menschen bezogen. Er lebte mit einem zweiten Hund zusammen, gemeinsam waren sie ein eingespieltes Team. Die täglichen Spaziergänge durch die Felder gehörten fest zu ihrem Leben.
Dann kam dieser Tag. Es war Anfang des Jahres, noch kalt, aber nicht mehr tiefster Winter. Tarscho lief wie immer frei. Und dann sprang plötzlich ein Reh auf – und Tarscho hinterher.
Er rannte über einen Deich. Dahinter lag ein Tief, ein Gewässer, das an einigen Stellen noch gefroren war. Sein Mensch folgte ihm, rannte die Anhöhe hinauf. Doch als er oben ankam, war nichts mehr zu sehen. Kein Reh. Kein Hund. Nur Wasser und Stille.
Später am Abend soll es noch eine Sichtung gegeben haben, einige Kilometer entfernt. Der Ort hätte zeitlich und räumlich gepasst. Und so begannen wir zu hoffen. Vielleicht war Tarscho doch über das Eis gekommen. Vielleicht hatte er es geschafft.
Ab da begann eine Suche, die uns allen sehr naheging.
Die Familie tat alles. Sie suchten unermüdlich. Wir unterstützten, so gut wir konnten. Flyer wurden verteilt, Hinweise gesammelt, Sichtungen überprüft. Doch je weiter wir uns vom Entlaufort entfernten, desto klarer wurde uns: Schwarze Hunde laufen offenbar überall mal alleine herum. Es kamen unzählige Hinweise. Aber keiner davon führte zu Tarscho.
Wir setzten sogar einen Pet-Trailer ein, einen professionellen Suchhund, der einer Geruchsspur nachgehen sollte. Auch dort gab es Hoffnung, dass Tarscho in einem bestimmten Gebiet gewesen sein könnte. Diese Hoffnung trug uns weiter. Und sie brach jedes Mal aufs Neue, wenn sich wieder herausstellte, dass es nicht Tarscho war.
Und dann kam der Anruf.
Einige Wochen nach seinem Verschwinden meldete sich ein Angler. Er hatte an genau diesem Tief, an dem Tarscho entlaufen war, einen Hundekörper entdeckt. Er war im Schilf angeschwemmt worden. Vom Wasser getrieben. Er lag dort wohl schon länger.
Ich fuhr mit dem Besitzer hin. Viel war nicht mehr zu erkennen. Aber der Chip brachte traurige Gewissheit.
Es war Tarscho.
Damit war klar: Er hatte es nicht über das Eis geschafft. Er war direkt nach seinem Verschwinden eingebrochen. Und ertrunken.
Alles war in wenigen Minuten vorbei gewesen. Während wir noch suchten, noch hofften, war er schon nicht mehr da.
Diese Wahrheit tat weh. Nach all der Suche, der engen Zusammenarbeit mit der Familie, nach all den Tagen voller Erwartung – blieb am Ende nur der Abschied. Und die Stille danach.
Aber wir konnten ihn bergen. Wir konnten seinen Namen wieder aussprechen. Und seiner Familie etwas geben, was viele nie bekommen: Gewissheit.
Tarscho war nicht einfach nur ein Fall. Er war ein Anfang. Ein Name, der bleibt. Ein Hund, den wir nicht retten konnten, der uns aber geprägt hat.
Mach es gut, Tarscho.
Du bist nicht heimgekommen. Aber du bist in unseren Herzen geblieben.


Es gibt Geschichten, die brennen sich ein. In dein Herz, in deinen Kopf, in alles, was du tust – und manchmal auch in das, was du nicht mehr tun konntest.
Trixie war so eine Geschichte.
Wir haben sie erst kennengelernt, als sie schon längst verschwunden war. Ein ängstlicher Hund, gerade in ein neues Zuhause gekommen – und direkt am ersten Tag ausgebüxt. Von da an war sie auf der Flucht. Vor allem. Vor jedem. Vor jedem Ort.
Sie war überall unterwegs. Immer in Bewegung. Sie legte unglaubliche Strecken zurück. Rastlos. Getrieben. Nie blieb sie lange an einem Ort. Mal war sie hier, dann wieder dort. Und jedes Mal, wenn wir eine Sichtung bekamen, war sie schon wieder viele Kilometer weitergezogen.
Es war furchtbar.
Auch ihre ehemalige Besitzerin bekam sie nie zu Gesicht. Niemand kam an sie heran. Keine Futterstelle hielt sie. Kein vertrauter Geruch brachte sie zur Ruhe. Sie rannte einfach weiter. Und irgendwann hörten auch die Sichtungen auf.
Dann kam der Anruf. Ich weiß es noch ganz genau. Ich saß im Auto, als die Polizei anrief.
Ein Hund sei tot aufgefunden worden. Direkt am Bahnübergang in Norden, an der Parkstraße. Vom Zug erfasst.
Ich fuhr sofort hin.
Und da lag sie.
Still. Ganz friedlich, fast. Als würde sie endlich schlafen. Man sah ihr nicht an, was passiert war. Kein Blut. Keine Verletzungen, die man von außen erkennen konnte. Nur ihr kleiner Körper, still am Rand der Gleise.
Ich habe sie selbst geborgen.
Und in diesem Moment wurde mir auf eine bittere, schmerzhafte Weise klar:
Wir können nicht jeden Hund retten. Nicht jeden lebend.
Trixie war eine der ersten, die wir verloren haben. Sie war der erste Hund, bei dem wir all unsere Mühe, all unser Hoffen, all unsere Wege gehen mussten – und am Ende trotzdem nicht ankamen.
Aber sie hat etwas hinterlassen.
Sie hat uns gezeigt, wie ernst jede einzelne Sichtung ist. Wie wichtig es ist, schnell zu reagieren. Wie entscheidend es ist, niemals aufzuhören zu suchen – solange es Hoffnung gibt.
Trixie hat uns verändert.
Sie hat uns stiller gemacht. Aufmerksamer. Und entschlossener denn je, für all die anderen weiterzukämpfen, die noch unterwegs sind.
Und wenn es da einen Ort gibt, an dem auch die unruhigsten Seelen Frieden finden dürfen, dann hoffe ich, dass Trixie jetzt dort ist.
Dass sie nicht mehr fliehen muss. Nicht mehr rennen.
Sondern einfach nur da ist.
Und atmet.
Mach es gut, Trixie.
Du warst die Erste unter der Regenbogenbrücke. Aber du bleibst in unseren Herzen.